Die Akademisch-Musische Verbindung (AMV) Arion Dresden wurde 1919 als nicht-schlagende und nicht-farbentragende Verbindung gegründet und gehört dem Sondershäuser Verband (SV) an, in dem 24 musische Korporationen aus Deutschland und Österreich vereint sind. So haben sich Studentinnen und Studenten zusammengefunden, die neben dem Studium ein abwechslungsreiches und fröhliches Leben in einer Korporation schätzen. Korporation bzw. Verbindung ist in einem demokratischen bzw. humanistischen Sinn zu verstehen.
Studentische Zusammenschlüsse existieren seit dem 13. Jh. Am Anfang waren sie nicht an einer Universität, sondern sie waren die Universität. Sie spielten gute und weniger gute Rollen in einer Geschichte mit Höhen und Tiefen. Vor diesem Hintergrund ist unsere Linie, das Beste aus der Tradition lebendig zu halten (wo sie eine Rolle spielt), sie nicht zu wörtlich zu nehmen, sie immer wieder neu zu interpretieren und weiterzuentwickeln. Dabei ist auch die Tradition z.B. der Kneipen schon von Humor geprägt, der diese selbst nicht ganz ernst nimmt, sondern mit Augenzwinkern.
Während des Semesters finden bei uns künstlerische Abende, Konzerte, Ausflüge, zahlreiche Feste und natürlich auch Kneipen statt. Seit einigen Jahren trifft sich zudem der Arionen-Chor regelmäßig, um gemeinsam Lieder aller Epochen zu singen. Du kannst bei uns Studentinnen und Studenten aller Fachrichtungen kennen lernen, mit uns gemeinsam singen oder auch einen neuen künstlerisch Kreis initiieren. Bis März 2013 hatten wir ein Verbindungshaus in der Könneritzstraße 11 angemietet – dies war eine 10er WG. Für die Zukunft ist geplant, dauerhaft einen Raum anzumieten bzw. wieder eine Wohnung anzumieten. Bis dahin treffen wir uns zu Stammtischen in Studentenclubs.
Unser ehemaliges Verbindungshaus:
Ein bisschen Geschichte:
Die Sängerschaft Arion Dresden wurde 1919 durch den Ortsverband (OV) Dresden als „Studentengesangsverein Arion“ gegründet. Der OV Dresden stellte im Sinne einer gesellschaftlichen und finanztechnischen Patenschaft auch gleichzeitig die Altherrenschaft dar. Neben Kommersen und Paukstunden waren wesentliche Aktivitäten bereits damals Musizieren, Chor, Theater und Operette. 1923 wurde z.B. das „Philarionische Orchester“ gegründet. Im Dritten Reich wurde die Arion aufgelöst und die Einrichtungen der Verbindung im Februar 1945 zerstört. Nach dem Krieg kam es zu einer Neugründung des Altherrenverbandes als Vereinigung Alter Dresdner Arionen. Fast alle Mitglieder dieser Vereinigung traten der im Jahr 1960 gegründeten Akademisch-Musischen Verbindung Arion Aachen bei. Im Jahr 1991 wurde auf Initiative der AWV Makaria Stuttgart, bei der zwei Studenten aus Dresden den SV kennengelernt hatten, erneut eine Paten-Altherrenschaft aus SVern im gesamten Bundesgebiet ins Leben gerufen. Das Gründungsfest der „Akademisch-Musischen Verbindung Arion Dresden“ fand am 16. Mai 1992 im Schloß Eckberg in Dresden statt. Seit dem Vertretertag 1996 ist die AMV Arion Dresden endgültiges Mitglied im SV und damit eine seiner jüngsten Mitgliedsverbindungen. Mitte der 90er Jahre wurde eine Wohnung angemietet, in der neben zehn Studentenzimmern auch ein großer Gemeinschaftsraum zur Verfügung steht. Im Semesterprogramm der Arion haben neben verschiedenen kleineren Veranstaltungen Gastspiele aus anderen SV-Verbindungen ihren Platz. Montags finden Chorproben statt.
Während einer Kneipe:
Noch mehr Geschichte:
Die Sängerschaft Arion Dresden wurde am 15.Oktober 1919 durch den Ortsverband (OV) Dresden als Studentengesangverein Arion Dresden (StGV Arion im SV) gegründet. Der Name wurde in Erinnerung an den vor dem 1.Weltkrieg in Straßburg bestehenden Studentengesangverein Arion Straßburg im SV gewählt. Der OV Dresden stellte im Sinne einer gesellschaftlichen und finanziellen Patenschaft auch gleichzeitig die Altherrenschaft dar. Zum Gründungskommers wurden 5 Keilfüxe aktiv. Neben Kommersen und Paukstunden waren wesentliche Tätigkeiten damals bereits Musizieren, Chor, Theater und Operette. Im Januar 1920 wurde ein eigenes Heim in den Pilsener Bierstuben „Zum Bierstall“ bezogen. Die Gründung des Philarmonischen Orchesters fiel ins Jahr 1923. Aufgrund einer drohenden Kündigung wurde 1927 auf dem Grundstück in der Reitbahnstraße 11 im Zentrum Dresdens eine neues Heim eingerichtet; leider musste dieses in der allgemeinen Finanznot 1932 aus persönlicher Not gekündigt werden. Man bezog zwei Räume in der Portikusstraße, die aber wiederum 1933 verloren gingen. Im Dritten Reich wurde die Arion aufgelöst. Die Einrichtung der Verbindung wurde am 13. Februar 1945 in Dresden zerstört, der Rest verdarb in Breslau.
Am 21. August 1955 wurde der AHV als Vereinigung Alter Dresdner Arionen neu gegründet. Fast alle Mitglieder dieser Vereinigung traten der am 1. Juli 1960 gegründeten Akademisch-Musischen Verbindung Arion Aachen bei, die Namen, Farben und Zirkel der Arion Dresden übernahm. Im Jahre 1991 wurde auf Initiative der AWV Makaria Stuttgart, bei der zwei Studenten aus Dresden den SV kennen gelernt hatten, erneut eine Paten-Altherrenschaft aus SVern im gesamten Bundesgebiet ins Leben gerufen. Das Gründungsfest der Akademisch-Musischen Verbindung Arion Dresden fand dann am 16. Mai 1992 im Schloss Eckberg in Dresden statt. In der Satzung vom 4. Mai 1996 heißt es: Die AMV Arion Dresden ist eine Neugründung in der Tradition der Sängerschaft Arion Dresden. Seit dem Vertretertag 1996 von SV und VASV in Göttingen ist die AMV Arion Dresden endgültig Mitglied des Sondershäuser Verbandes. Das Verbindungsleben spielte sich zunächst unterstützt durch den OV Dresden in Stammtischform im Bierkeller des Kügelken-Hauses ab. Im Sommersemester 1995 wurde auf der Mitgliederversammlung der Arion die Gründung eines Aktionskommitee Arion Dresden (AKAD) beschlossen mit dem Ziel, die Arionen bei der Mitgliederwerbung zu unterstützen. Mit Hilfe dieses Komitees gelang es, im März 1996 eine Wohnung in der Könneritzstraße 11 anzumieten, in der neben zehn Studentenzimmern ein großer Gemeinschaftsraum für Aktivitäten aller Art zur Verfügung steht.
Wie kam es zu diesem Namen? Der griechischen Sage nach war Arion ein Dichter und Sänger, der am Hofe des Königs Periander von Korinth lebte. Mit dessen Erlaubnis segelte Arion zu einem Musikwettbewerb nach Sizilien, bei dem er für seine Kunst reich belohnt wurde. Auf der Rückfahrt jedoch wurde er von der Schiffsmannschaft ausgeraubt und zum Tode verurteilt. Arion wünschte, noch ein letztes Mal vor seinem Tod die Leier spielen zu dürfen. Seine Musik lockte Delphine an, welche um das Schiff sprangen und Arion warf sich zu ihnen ins Meer. Die Delphine trugen ihn heil zurück nach Korinth. Durch die Sage von Herodot und durch die Ballade A. W. v. Schlegels wurde Arion so berühmt, dass er als typischer Sänger überhaupt gilt.
Studentische Zusammenschlüsse haben eine 800jährige Geschichte. Am Anfang waren sie die Universität selbst, denn diese gab es noch nicht in heutigem Sinn. Die studentischen Zusammenschlüsse spielten in der Geschichte gute und weniger gute Rollen. Daher ist es uns wichtig, Tradition, dort wo sie eine Rolle spielt, nur hinterfragt fortzuführen und mit einem gewissen Abstand zu sehen.
Tradition ist dabei nicht gleichzusetzen mit dem Kaiserreich 1871-1918, auch wenn Verbindungen da ihre größte Blüte erlebten und sehr viele Gebräuche aus dieser Zeit stammen.
Waren die meisten Verbindungen von Anfang bis Mitte des 19. Jh. eher demokratisch gesinnt, ließen sie sich vom kaiserlichen Deutschen Reich voll vereinnahmen.
Das Kaiserreich war dabei in vieler Hinsicht kaum eine gute alte Zeit, man denke nur an die Ermordung von 80 000 Herero und Nama im heutigen Namibia, die lange vor Ausbruch des ersten Weltkrieges stattfand. Für die meisten Menschen direkter spürbar waren dabei vor 1914 die sozialen Fragen.
Außerdem stammte die Anfälligkeit weiter Teile der Gesellschaft für den Nationalsozialismus hauptsächlich aus der Prägung durch das Kaiserreich zur Regierungszeit Wilhelms des Zweiten. Die militärische und obrigkeitsstaatliche Erziehung im preußisch geprägten Kaiserreich hatte dabei sicherlich nicht die Vernichtung anderer in Europa lebender Völker als Ziel wie im Nationalsozialismus, der Vorwurf wäre sicherlich überzogen, wohl aber die Ausdehnung des eigenen Machtbereiches mit militärischen Mitteln, wie das schon seit Jahrhunderten in Europa „üblich“ gewesen war. Dabei hinkte das Deutsche Reich der Entwicklung hin zu Demokratien in vielen anderen Ländern Europas hinterher. Das Kaiserreich lieferte die Grundlage für die antirepublikanische Stimmung, die sich in der Weimarer Republik bald ausbreitete, so dass die Nationalsozialisten nicht mit einer kleinen Gruppe Verrückter Deutschland verführten, sondern Unterstützung durch einen großen Teil der Bevölkerung bekam. Ob es mehr als die Hälfte war, darüber kann man sich streiten.
Bei aller Kritik an Wilhelm II. war dieser aber auch eine facettenreiche Person, so trug er durch seine Förderung der Wissenschaft zur Vorreiterrolle Deutschlands auf diesem Gebiet bei. Er gründete z.B. die Vorläufer der heutigen Max-Planck-Institute. Auch interessierte er sich für Kunst.
Max Planck ist der bisher einzige Nobelpreisträger, der dem SV angehörte. Neben seinen Leistungen auf dem Gebiet der Physik befasste er sich auch mit weltanschaulichen Fragen, die aus der Naturwissenschaft resultierten.
Ich habe durch Zufall ein antiquarisches Buch „Arionen-Kneiplieder“ erstanden, da ich vorhabe, in 10 jahren einen Männerchor zu gründen. Leider sind da keine Noten dazu. Könnt ihr mir da weiter helfen? Vorn ist noch ein Stempel drin „ALT_ARION DRESDEN – Kassenwart“.
By: Thomas Lang on 12. September 2018
at 5:05 pm
Hallo Thomas, Noten dazu haben wir wahrscheinlich nicht. Das Buch wäre auf jeden Fall etwas für unser 100-jähriges Stiftungsfest in Aachen!
Stefan F.
By: amvariondd on 23. November 2018
at 4:53 pm